Werbe- & Verkaufsmöglichkeiten auf YouTube

05 September, 2024
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Ob Werbung auf YouTube, ein eigener Kanal mit Produkttests und Infocontent oder die Zusammenarbeit mit Influencern: Die Videoplattform bietet Onlinehändlern vielfältige Möglichkeiten, auf sich aufmerksam zu machen und Verkäufe anzukurbeln.

Visuelle Inhalte und speziell Videos sind ein starkes Marketinginstrument. Laut einer Studie von Insivia behalten Viewer 95 % der Inhalte eines Videos, dagegen aber nur 10 %, wenn sie die Informationen lesen. Ein kurzer Werbespot oder informativer Videocontent auf dem eigenen Kanal kann daher für Onlinehändler ein interessanter Weg sein, die gewünschte Zielgruppe zu erreichen und das eigene Markenimage zu stärken.

In diesem Asendia Insights Blogbeitrag gehen wir darauf ein, welche Werbe- und Verkaufsmöglichkeiten YouTube bietet und wie Onlinehändler diese in ihren Marketingmix integrieren können.

 

Wissenswertes rund um YouTube

Das Portal wurde 2005 gegründet und gehört seit Oktober 2006 zum Google-Konzern. Die Zahl der monatlich aktiven Nutzer liegt bei ca. zweieinhalb Mrd.(Januar 2024), was die Plattform hinter Facebook zur Nummer Zwei der Social-Media-Kanäle macht. In Deutschland liegt die Tagesreichweite bei 33 %, unter den 14-29-Jährigen sind es sogar 66 % – zwei Drittel der befragten Personen aus dieser Altersgruppe haben das Portal am Tag vor der Erhebung genutzt (Statista). Den Löwenanteil der User mit 21,5 % machen allerdings laut Oberlo die 25-34-Jährigen aus.

Der Hauptanteil des Jahresumsatzes entfällt auf Werbeeinnahmen; so machen die 31,5 Mrd. USD aus dem Jahr 2023 immerhin mehr als 10 % von Googles Gesamtumsatz aus – kein Wunder, wenn der durchschnittliche User täglich 48,7 Minuten auf der Plattform verbringt (Oberlo). Die User scheinen sich darüber hinaus darin einig, dass YouTube-Werbung für sie deutlich relevanter ist als TV-Werbung, was vor allem daran liegen dürfte, dass sie deutlich besser auf spezifische Zielgruppen zugeschnitten werden kann. Laut Google haben bereits 70 % der Befragten ein Produkt gekauft, weil sie es bei YouTube gesehen haben.

Es lohnt sich für Unternehmen und Brands also, genauer über YouTube-Werbung nachzudenken und die Plattform als wichtigen Social-Media-Kanal wahrzunehmen: Sie ist weit verbreitet, beliebt und bietet die Chance, jede noch so kleine Zielgruppe direkt anzusprechen.

 

Werbung schalten über YouTube

Es gibt fünf verschiedene Möglichkeiten, auf oder über YouTube Werbung zu schalten:

  • Überspringbare Videos
  • Nicht-überspringbare Videos
  • Bumper Ads
  • Overlay Ads
  • Discovery Ads

Zu den auffälligsten und wichtigsten Werbearten der Plattform zählen die ersten drei Typen, da sie allesamt selbst Videos sind, die vor oder während des eigentlichen Videos abgespielt werden. Überspringbare Anzeigen dauern einige Sekunden, bevor der User die Möglichkeit erhält, die Werbung zu skippen und sich das eigentliche Video anzuschauen. YouTube berechnet nur dann Gebühren, wenn der Viewer auf die Anzeige klickt oder sich die Anzeige für eine bestimmte Zeit anschaut. Laut einer Studie von Magna liegt der Anteil der Ad-Skipper in Deutschland bei 50 %. Die überspringbaren Anzeigen gehören einer Umfrage unter Marketingexperten nach mit 29 % zu den effektivsten Werbeformaten auf YouTube.

Non-skippable Ads können nicht übersprungen werden, dürfen aber auch nur maximal 15 Sekunden lang sein. An Stelle des Skip-Buttons befindet sich normalerweise ein Countdown, der die Restzeit der Anzeige herunterzählt. Diese Art der Anzeige wird nach Impressionen abgerechnet (Cost-per-Mille - CPM) und kann auch während eines Videos abgespielt werden.

Bumper Ads wiederum erscheinen ausschließlich vor dem Video und sind auch nur maximal sechs Sekunden lang. Diese Art der Anzeige funktioniert, weil sie direkt Aufmerksamkeit erzeugt und quasi mit der Tür ins Haus fällt. Keine Zeit für großes Vorstellen, keine Zeit für Erklärungen – hier wird eine klare, einfache, aber möglichst auffällige Botschaft vermittelt. Und die sechs Sekunden sind so kurz, dass die User die Anzeige oft gar nicht als negativ empfinden.

Overlay Ads sind kleine Bannerwerbungen, die während der Videos am Bildschirmrand angezeigt werden. Ein Bild und ein kurzer Text können so eine kurze, aber prägnante Impression erzeugen. Discovery Ads sind so etwas wie YouTubes Suchanzeigen. Sie werden in den Suchergebnissen, auf der Startseite oder auf der Videowiedergabeseite geschaltet und bestehen aus einem Bild und etwas Text. Sie werden von YouTube explizit als Anzeige betitelt.

 

Influencer Marketing über YouTube

Social-Media-Kanäle wie YouTube oder auch Instagram eignen sich perfekt für Werbung durch Influencer. Die Content Creator stellen für ihre Community oft einen wichtigen Bezugspunkt dar, der die gleichen Interessen, Hobbys oder Vorlieben teilt und sich mit den Dingen beschäftigt, die der Viewer selbst gerne mag. Daraus ergeben sich einige Merkmale von Influencer Marketing, die für Unternehmen im E-Commerce interessant sind:

  • Authentizität: Wer selbst mit Begeisterung bei der Sache ist, kann auch besser verkaufen. Gerade Micro-Influencer treten eher als Experten auf ihrem Gebiet auf und vermitteln ehrliche Begeisterung für das, was sie tun – und die Produkte, die sie verwenden.
  • Relevanz: Influencer Marketing hat sehr geringe Streuverluste. Ein YouTube-Video schaut in der Regel nur jemand, der sich auch für den Inhalt interessiert. Wer einen Kanal sogar abonniert, gehört damit automatisch zur Zielgruppe aller Unternehmen, die die im Video verwendeten Produkte anbieten – sei es Mode, Videospiele oder Lebensmittel.
  • Mehrwert: Videos auf YouTube werden natürlich wegen ihres Inhalts geschaut, nicht wegen möglicher darin enthaltener Werbung. Dieser Mehrwert für den Viewer bedeutet aber auch, dass er sich sehr wahrscheinlich weiteren Content des Erstellers anschauen wird – und damit automatisch empfänglich wird für weitere Produkte, die mit dem Content beworben werden können.

Influencer Marketing stellt einen wichtigen Bestandteil des Social Commerce dar – und YouTube ist durch seine visuellen Inhalte die perfekte Plattform dafür.

Mehr zum Thema Influencer Marketing erfahren Sie in unserem Asendia Insights Blogbeitrag Die Wirkung von Influencer Marketing auf den E-Commerce.

 

Eigener YouTube-Kanal

Erfolgreiches YouTube-Marketing benötigt einen Content-Plan – ähnlich wie etwa Blogs oder andere Inhalte auf Social Media. Dafür müssen Sie zunächst relevante Themen recherchieren, mit denen Sie Ihre Zielgruppe abholen möchten. Zudem braucht es eine gewisse Frequenz, damit Ihre Zuschauer am Ball bleiben. Zu guter Letzt sollten Sie nicht am Equipment sparen, wenn Sie langfristig Videos auf YouTube präsentieren möchten – mit schlechtem Sound und unscharfem Bild werden Sie nicht weit kommen.

Welche Themen können Sie in Ihren YouTube-Videos aufgreifen?

  • Unternehmen/Marke vorstellen: Ein oder mehrere Videos, in dem Sie Ihr Unternehmen, Ihre Mitarbeiter und die Geschichte der Firma vorstellen, schaffen Nähe und Kundenbindung. Präsentieren Sie einzelne Abteilungen, erzählen Sie etwas zum Standort oder gehen Sie auf Karriere- und Ausbildungschancen ein.
  • Produkte präsentieren: Produkttests und Unboxing-Videos sind recht beliebt. Stellen Sie Ihre eigenen Produkte und deren Vorteile vor.
  • Tutorials/How-to-Videos: Viele Leute wollen auf YouTube nicht einfach nur unterhalten werden, sondern suchen nach praktischen Erklärungen und Erläuterungen für spezifische Probleme. Videocontent ist dafür deutlich besser geeignet als reiner Text – nutzen Sie das, um praxisnahe Tipps zu geben und sich und Ihr Unternehmen als Experten zu profilieren.
  • Livestreams: Livestreams bieten den Zuschauern die Möglichkeit zur Interaktion – etwa durch den Chat. Das stärkt die Kundenbindung.

In diesem Asendia Insights Blogbeitrag erfahren Sie mehr über die Bedeutung von Videos als Kommunikationsmittel im E-Commerce.

 

Fazit

Die audiovisuelle Natur von Videos macht sie zu einem hervorragenden Mittel, das eigene Unternehmen zu bewerben und die Kundenbindung zu intensivieren – und YouTube ist die Social-Media-Plattform, die in dieser Hinsicht die meisten User verzeichnet.

Ob kurze Anzeigenclips, informativer Content auf dem eigenen Kanal oder die Arbeit mit Influencern mit klar eingegrenzter Zielgruppe: Die Werbe- und Verkaufsmöglichkeiten auf YouTube sollten Onlinehändler nicht links liegen lassen, sondern als zusätzliches Marketinginstrument begreifen – auch wenn die Produktion eigener Videos einen nicht zu unterschätzenden Zeit- und Kostenaufwand nach sich zieht.

 

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