Die Wirkung von Influencer Marketing auf den E-Commerce

04 Januar, 2022
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Immer mehr Unternehmen nutzen Influencer als Teil ihrer Marketingstrategie. Wie wirkt sich das auf den E-Commerce aus?

 

Seit der Pandemie verbringen viele Menschen mehr Zeit in den verschiedenen sozialen Netzwerken. Davon profitieren alle Arten von Influencern: Je größer die Anzahl der Onlineuser, desto größer auch das potenzielle Publikum – und desto höher die Relevanz der Influencer als Werbeträger für Marken und Unternehmen. Reichweite ist allerdings nicht alles: Das Influencer-Marketing zeigt immer deutlicher, dass die reine Anzahl an Followern nicht unbedingt entscheidend dafür ist, ob ein Content Creator als Werbe-Partner in Frage kommt.

Mindestens genauso wichtig sind Glaubwürdigkeit und Kreativität – denn die sorgen am Ende dafür, dass die Follower einem Influencer vertrauen und seinen Content als Mehrwert betrachten. Verändert das den E-Commerce? Nun, zumindest könnte es dazu führen, dass Werbetreibende ihre Budgets nicht allein an der Reichweite eines Kanals ausrichten. Vielmehr gilt es, den Influencer zu finden, der am besten zu den Werten und Inhalten des eigenen Unternehmens passt und eine authentische Markenkommunikation vermittelt.

 

Die Vorteile von Influencer-Marketing

Warum setzen Unternehmen und Brands verstärkt auf Influencer? Ein kurzer Überblick:

Zielgruppenrelevanz: Influencer erreichen über ihre Kanäle genau die passende Zielgruppe – schließlich schauen sich in der Regel nur diejenigen den Content an, die sich auch dafür interessieren. Das gilt vor allem für Instagram und Youtube. Der Einfluss auf diese bestimmte Zielgruppe ist damit viel größer, als er mit einem Promi oder Star wäre, der nur wegen seiner Bekanntheit engagiert würde.

Authentizität: Gerade Micro-Influencer sind meist mit Herzblut bei der Sache, da sie oft selbst Fans eines bestimmten Produkts oder einer Marke sind. Das macht sie zu inspirierenden Verkäufern, die ihre Begeisterung auf ihre Follower überspringen lassen.

Mehrwert: Der Content der Influencer ist nicht nur einfach Werbung, sondern stellt für den Betrachter einen echten Mehrwert dar. Er wird sich also mit hoher Wahrscheinlichkeit auch weitere Posts des Influencers anschauen.

 

Entwicklung des Influencer-Marketings im E-Commerce

Laut einer Studie von HypeAuditor hat sich das Influencer-Marketing den allgemeinen E-Commerce-Trends seit der Corona-Pandemie widersetzt. HypeAuditor-CEO Alexander Frolov kommt zu dem Schluss, dass “Unternehmen auf der ganzen Welt ihre Werbebudgets gekürzt und sich ganz auf das Kerngeschäft fokussiert haben” – die Studie zeigt jedoch auf, dass 50 % der 137 befragten Unternehmen und Brands ihr Budget für Influencer-Marketing in 2020 erhöht hätten. Für Frolov ein deutliches Zeichen: “Für Marken ist es auch in Zeiten des sozialen Abstands ein guter Weg, persönliche Beziehungen zu den Konsumenten aufzubauen.”

Von den etwa 1000 befragten Influencern gaben immerhin 57 % an, deutlich mehr Kooperationsanfragen erhalten zu haben als zuvor. Für die Brands offensichtlich eine erfolgreiche Strategie: 62 % berichteten von Umsatzsteigerungen in Verbindung mit dem Influencer-Marketing. Zudem sorgt eine wachsende Anzahl an Influencern dafür, dass jeder noch so kleine Themenbereich in den Sozialen Medien mit einem oder mehreren Contenterstellern abgedeckt ist – das erhöht den Konkurrenzdruck und siebt solche Influencer aus, die qualitativ nicht mithalten können. Die Szene professionalisiert sich also nach und nach, was Werbetreibenden nur recht sein kann – solange sich die Influencer denn selbst treu bleiben.

 

Authentizität im Influencer-Marketing

Woran liegt es, dass wir ausgerechnet auf Influencer hören? Der Wunsch nach sozialer Nähe und Kommunikation ist sicherlich durch das eingeschränkte öffentliche Leben seit der Pandemie angewachsen – hier können die Influencer mit ihrer Community ein wichtiger Bezugspunkt für viele Menschen sein. Allerdings waren viele Influencer auch vor Corona schon erfolgreich. Und das liegt häufig daran, dass sie von ihren Followern als authentisch wahrgenommen werden.

Das gilt vor allem für die Gruppe der Micro-Influencer. Die sind – überspitzt formuliert – nicht berühmt genug, um die Seele ihres Kanals an den Meistbietenden zu verkaufen und damit ihre Follower potenziell zu verprellen; vielmehr ist es ihnen wichtig, stets ehrlich und authentisch zu bleiben und auf diese Weise eine besondere Beziehung zu ihrem Publikum aufzubauen. Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl und sorgt dafür, dass eine Produktempfehlung nicht als Werbung wahrgenommen wird – sondern als ehrliche Meinung eines Experten auf diesem Gebiet.

Zudem ist in den letzten Jahren eine gesellschaftliche Entwicklung zu erkennen, die auch den E-Commerce stark beeinflusst: der Wunsch nach mehr Nachhaltigkeit, Sozialverträglichkeit und Haltung. Viele Menschen haben ein feines Gespür dafür entwickelt, ob ein Influencer authentisch ist und für bestimmte Werte einsteht oder ob er lediglich bezahltes Product Placement betreibt. Galt früher noch, dass Stars und Promis die besten Werbeträger sind, weil einfach jeder ihr Gesicht kennt, so scheint diese Strategie heutzutage nicht mehr hundertprozentig aufzugehen. Ein kleiner Content Creator dagegen erstellt zielgruppenrelevante Inhalte authentisch und aus eigenem Antrieb heraus – das schafft Vertrauen. Im besten Fall erzählt er eine gute Story und bettet Produkt und Marke so geschickt in seinen Content ein.

 

Fazit: Influencer sind wichtige Mittel der Markenkommunikation

Influencer-Marketing wird andere Marketingstrategien nicht ersetzen und so den E-Commerce revolutionieren. Es ist allerdings schon längst zu einem bedeutenden Bestandteil des Social Commerce geworden und aus dem Marketing-Mix vieler Unternehmen nicht mehr wegzudenken. Durch die Pandemie hat das Influencer-Marketing zusätzliche Relevanz gewonnen.

Gerade kleineren Unternehmen, denen das Budget für die extrem reichweitenstarken Influencer fehlt, bietet sich mit Micro-Influencern die Chance, ihre Zielgruppe ohne große Streuverluste zu erreichen. Insofern hat das Influencer-Marketing einen deutlichen Impact auf den E-Commerce weltweit, bietet es doch jedem noch so kleinen Onlinehändler die Möglichkeit, potenzielle Kunden überall auf der Welt gezielt anzusprechen – durch echten Content mit Mehrwert für den Betrachter.

Onlinehändler wiederum müssen im Zweifel etwas umdenken und sich womöglich von dem Gedanken verabschieden, dass die reine Anzahl der Follower - also die Reichweite eines Kanals - für die eigene Influencer-Kampagne entscheidend ist.

 

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