Schweden ist nicht nur für seine tollen Landschaften und kleinen Dörfer bekannt, die man hierzulande aus dem klassischen Astrid-Lindgren-Idyll kennt. Einige große Brands wie Spotify, IKEA und H&M beweisen, dass sich das Land auch in Sachen E-Commerce und Digitalisierung nicht vor der internationalen Konkurrenz verstecken muss. Trotz seiner geringen Bevölkerungsdichte und vieler ländlicher Gegenden haben 94 % der zehneinhalb Millionen Schweden Zugang zum Internet; die eCommerce penetration wiederum liegt bei etwa 80 % (International Trade Administration) – es nutzen also rund 8 Millionen Schweden das Internet zum Onlineshoppen.
In diesem Asendia Insights Blogbeitrag erfahren Sie, was den schwedischen Markt ausmacht, wie der typische schwedische Konsument tickt und welche schwedischen Besonderheiten auf international agierende Onlinehändler warten.
Im Jahr 2022 betrug der E-Commerce-Umsatz in Schweden rund 136 Mrd. Schwedische Kronen (SEK), das entspricht etwa 12 Mrd. € (Statista). Auf den Onlinehandel entfallen 15 % des gesamten Einzelhandelsumsatzes in Schweden. Laut ecommercedb erhöht sich dieser Anteil bis zum Jahr 2027 auf 19,6 %; der Umsatz soll zudem jährlich um 5,7 % wachsen (CAGR).
Zu den beliebtesten Onlineshops in Schweden zählen schon seit Jahren hauptsächlich schwedische Websites. Zu den Top 5 2023 gehört mit apple.com lediglich ein ausländischer Shop; die Top 4 führen mit ica.se, apotea.se, H&M und elgiganten.se schwedische Brands aus den Sparten Lebensmittel, Pflegeprodukte, Fashion und Elektronik an (ecommercedb). Frequentiert werden diese Onlineshops größtenteils über Smartphones: 70 % der Schweden shoppen mobil, knapp die Hälfte nutzt einen Laptop. Tablets (25 %) und Desktop-PCs (24 %) werden lediglich von einem Viertel der schwedischen Shopper genutzt (ecommercedb).
Zu den beliebtesten Produktkategorien im schwedischen E-Commerce gehören Fashion und Healthcare (Statista). Dabei tut sich besonders die einkommensstarke Gruppe der 35-44-Jährigen hervor, von denen 77 % der Frauen und 66 % der Männer im Jahr 2022 online Kleidung gekauft haben (Statista). Zu den hauptsächlichen Gründen, online statt im Ladengeschäft einzukaufen, gehören Bequemlichkeit, die größere Auswahl an Produkten sowie die Vermeidung von Menschenmengen und langen Schlangen – im hohen Norden ist man eben gerne für sich, wie ein Report der International Trade Administration aufzeigt.
Dem Report zufolge kaufen etwa 20 % der schwedischen Onlineshopper im Ausland ein – hauptsächlich in Deutschland, Dänemark, Großbritannien, den USA und China. Für den grenzüberschreitenden Einkauf sprechen günstigere Preise und eine bessere Auswahl. Allerdings scheinen sich viele Schweden dennoch nicht zu trauen, crossborder zu shoppen – etwa, weil sie komplizierte Retouren, lange Versandzeiten oder hohe Zollgebühren fürchten. Letzteres können Sie als deutscher Onlinehändler getrost ignorieren, da Schweden Mitglied der EU ist und daher dem europäischen Binnenmarkt angehört. Und um internationale Retouren und einen schnellen Versand kümmert sich Asendia gerne für Sie!
Was übrigens kein Problem sein sollte, ist eine mögliche Sprachbarriere. Laut Wikipedia sprechen 80 % der Schweden Englisch, was einerseits am Bildungssystem liegt (Englisch ist die erste Fremdsprache in der Schule), andererseits auch mit der fehlenden Synchronisation von Filmen und Serien zu tun hat: Diese laufen in Schweden auf Englisch und werden lediglich untertitelt – so kommen viele Schweden beim Medienkonsum fast zwangsläufig mit der englischen Sprache in Berührung. Für Ihren Onlineshop bedeutet das: Es ist keine Lokalisation ins Schwedische nötig, Englisch reicht vollkommen aus. Es steht Ihnen natürlich frei, eine schwedische Sprachversion anzubieten und die schwedischen Kunden auf diese Weise noch mehr für Ihren Shop zu begeistern.
Beim Thema Payment scheinen die schwedischen Verbraucher recht breit aufgestellt zu sein; es kristallisieren sich aber einige Favoriten heraus, die bei den Schweden besonders beliebt sind. So gibt Statista für 2021 an, dass Kredit- und Debitkarten das Ranking knapp vor der schwedischen Mobile Payment App Swish anführen. Dahinter liegen der Kauf auf Rechnung, die Banküberweisung und PayPal.
Das schwedische Unternehmen Klarna spielt vor allem beim Rechnungskauf und der Überweisung eine wichtige Rolle, da es der größte Anbieter der in Schweden sehr beliebten BNPL-Option (buy now, pay later) ist. Laut der schwedischen Nationalbank ist Schweden das Land mit dem größten Anteil (24 %) an BNPL-Zahlungen weltweit. Experten rechnen damit, dass diese Zahl noch steigen wird, da sich neben Klarna weitere schwedische Fintechs am Markt etablieren und diese Zahlungsmethode bei den schwedischen Verbrauchern sehr gut ankommt (IBS Intelligence).
Unternehmen, die schwedische Kunden von Ihrem Onlineshop überzeugen wollen, sollten sich also darauf vorbereiten, die Auswahl der verfügbaren Zahlungsmethoden zu erweitern und das so wichtige BNPL anzubieten – etwa, indem sie mit einem passenden Payment Service Provider zusammenarbeiten und dessen Angebot in ihr Payment Gateway integrieren.
Asendia ist Ihr Experte für internationale E-Commerce- und Versandlösungen. Wir bieten Ihnen und Ihren schwedischen Kunden flexible, kosteneffiziente und nachhaltige Versandoptionen und bequeme internationale Retouren nach bzw. aus Schweden an. Gerne helfen wir auch bei der Integration in die wichtigsten schwedischen E-Commerce-Plattformen oder bei der Lokalisierung Ihres Webshops auf Schwedisch.
Wir unterstützen Sie mit unserem Know-how gerne dabei, den schwedischen Markt zu erschließen und schwedische Kunden für Ihren Onlineshop zu begeistern – kontaktieren Sie unsere Experten für eine umfassende Beratung!