Weihnachten steht vor der Tür und viele Onlinehändler bieten attraktive Schnäppchen an: In der Hochsaison sind die Verbraucher besonders konsumfreudig. Was Sie über die Peak Season wissen müssen, erfahren Sie hier.
Die Peak Season gilt als umsatzstärkste Zeit im E-Commerce. Viele Konsumenten kaufen Weihnachtsgeschenke und profitieren von zahlreichen Verkaufsevents wie Black Friday für die Schnäppchenjagd. Onlinehändler können diese Zeit perfekt dafür nutzen, um Markenbekanntheit, Reichweite und Kundenbindung zu stärken bzw. zu erhöhen und etwaige alte Lagerbestände loszuwerden.
In diesem Asendia Insights Blogbeitrag beleuchten wir die wichtigsten Verkaufsevents während der Peak Season, gehen auf das Einkaufsverhalten der Onlineshopper ein und erläutern, wie Sie die Hochsaison am besten für sich nutzen können.
Was ist die Peak Season genau?
Die Hochsaison im E-Commerce beginnt traditionell rund um Halloween und geht bis Weihnachten; manche Definitionen weiten sie auch in den Januar hinein aus, weil sich das Weihnachtsgeschäft durch Retouren, Gutscheine und Geldgeschenke auch noch einige Wochen später auswirkt. Der Begriff Peak Season bedeutet in diesem Fall, dass Einzelhandel und E-Commerce in dieser Zeit die höchste Nachfrage im Kalenderjahr erwarten. Neben Halloween und Weihnachten fallen zahlreiche weitere Verkaufsevents in diesen Zeitraum, an denen die Verbraucher Angebote und Rabatte der Händler nutzen, um fleißig zu shoppen.
Das sind die wichtigsten Events während der Peak Season
Diese Shopping-Events sollten international agierende Onlinehändler während der Peak Season auf dem Schirm haben.
Halloween
Das Gruselevent läutet die Hochsaison ein; nicht nur, weil Kinder auf der ganzen Welt Kostüme und Schminke benötigen, sondern vor allem, weil für viele Menschen die Zeit gekommen ist, sich langsam um Weihnachtsgeschenke Gedanken zu machen. Der Sommer ist endgültig vorbei, die Tage werden kürzer und kälter und die Kleinen haben bereits ihre Wunschzettel für den Weihnachtsmann vorbereitet. Da trifft es sich gut, wenn die Händler damit beginnen, Rabatte anzubieten und erste Aktionen zu starten.
Single’s Day
Dieses Event am 11.11. ist der umsatzstärkste Online-Shopping-Tag weltweit und generiert mehr Umsätze als Black Friday und Cyber Monday zusammen. Gefeiert wird es vor allem in China, wo die Alibaba Group den ursprünglich inoffiziellen Feiertag kommerziell erfolgreich gemacht hat und mir großen Rabatten und Angeboten lockt. Mittlerweile wird der Single’s Day aber nicht nur in China, sondern in großen Teilen Ostasiens und sogar in den USA und einigen Ländern Europas gefeiert – auch westliche Händler sind auf den Zug aufgesprungen und haben das große Potenzial des Single’s Day erkannt.
Mehr Informationen zu diesem Verkaufsevent finden Sie in unserem Insights Blogbeitrag Single’s Day am 11.11.: Der wichtigste Tag für den E-Commerce weltweit.
Black Friday & Cyber Monday
Die Black Week ist hauptsächlich ein Event des globalen Westens, da vor allem im asiatischen Raum mit dem Single’s Day und anderen Verkaufstagen eigene große Shopping-Events ins Leben gerufen wurden. In den USA und Europa sind die Tage rund um Black Friday und Cyber Monday aber immer noch ein Fest für alle Konsumenten, die nach Schnäppchen suchen. Ursprünglich ging es beim Black Friday übrigens darum, die Lager stationärer Einzelhändler für das anstehende Weihnachtsgeschäft leerzuräumen – gerade in Europa ist die Black Week aber eher ein Onlineevent.
Der letzte Montag vor Weihnachten
Die Verbraucher scheinen in der Peak Season besonders gerne montags einzukaufen – und natürlich auch noch am letzten Montag vor Weihnachten. Wer jetzt noch kein Geschenk hat, ist natürlich knapp dran, dürfte daher aber auch eher dazu bereit sein, Geld auszugeben und nicht zu lange zu überlegen. In diesem Jahr fällt der letzte Montag vor Weihnachten auf den 23.12.
Heiligabend
Selbst an Heiligabend kaufen Kurzentschlossene noch Geschenke für ihre Liebsten – eine ebenso kurzfristige Lieferung vorausgesetzt. Immerhin 3,3 % der befragten Männer gaben in einer Umfrage an, ihre Geschenke am 23. oder 24. 12. zu kaufen (Statista).
Was kaufen die Verbraucher in der Peak Season am liebsten?
Generell lässt sich feststellen, dass die typischen Produktkategorien, die im E-Commerce am häufigsten nachgefragt werden, auch in der Hochsaison beliebt sind. Eine Statista-Umfrage zeigt, dass die Shopper im Internet am liebsten Mode, Schuhe, Medien (Spiele, Musik, Filme) und Drogerieartikel bestellen. Vergleicht man das mit einer Studie des Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e. V. zu den Top-Geschenkkategorien in der Peak Season, so zeigt sich, dass auch hier Bekleidung und Schuhe sowie Medien ganz vorne dabei sind. Kosmetik und Körperpflegeartikel dagegen landen in der Hochsaison häufiger im Warenkorb und scheinen beliebte Geschenke für die Liebsten zu sein. Auch Unterhaltungselektronik, Möbel und Freizeitartikel / Spielzeug sind sowohl in der Peak Season als auch den Rest des Jahres gefragte Onlineprodukte.
Was lässt sich für Onlinehändler daraus ableiten? Am wichtigsten ist wohl, während der Peak Season Dinge zu verkaufen, die sich gut verschenken lassen – denn hauptsächlich geht es den Shoppern darum, Geschenke zu kaufen. Sei es für die Liebsten an Weihnachten oder einfach für sich selbst – wie etwa ein lang gehegter Wunsch, der durch ein Sonderangebot nun eine einmalige Gelegenheit bietet. Wer als Onlinehändler keine der oben genannten Kategorien bedient, kann aber trotzdem mitmischen: Gutscheine gehören mit zu den beliebtesten Geschenken zu Weihnachten.
Das Einkaufsverhalten der Shopper: Was ist wichtig?
Verhalten sich die Kunden während der Peak Season anders als sonst? Nicht unbedingt – allerdings verschieben sich die Prioritäten ein wenig. Wer kurz vor Weihnachten noch ein Geschenk kauft, wird sich darüber freuen, wenn der Händler einen Expressversand anbietet, und auch eher für diesen bezahlen. Den Rest des Jahres ist diese Versandoption vermutlich weniger wichtig. Ähnliches gilt für typische Produktkategorien der Hochsaison wie Gutscheine: Gerade vor Weihnachten werden diese deutlich häufiger nachgefragt.
Social Media und Influencer spielen in der Peak Season zudem eine noch größere Rolle als eh schon: Der Salsify Consumer Research Report gibt an, dass 54 % der Gen Z und 27 % der Gen X Social Media nutzen, um Geschenkideen zu finden und sich inspirieren zu lassen.
Einer Vericast-Umfrage zufolge sitzt das Geld bei den Verbrauchern in diesem Jahr allerdings nicht mehr so locker, was dazu führt, dass sie weniger für Geschenke ausgeben wollen und die Einkäufe später tätigen werden – es sei denn, ein Sonderangebot oder Rabatt ist so attraktiv, dass sie zuschlagen müssen. Gerade in der Hochsaison sind diese Angebote oft der Haupttreiber für Onlineshopping. Gut möglich also, dass Sie während der Hochsaison Unentschlossene überzeugen können, die ansonsten nichts bei Ihnen gekauft hätten.
Welche Anreize sollten Onlinehändler während der Peak Season setzen?
Dass die Kunden während der Hochsaison eher dazu bereit sind, Geld online auszugeben, bedeutet nicht, dass sie es auch bei Ihnen machen. Sie müssen also entsprechende Incentives bieten, um die Kunden von Ihrem Shop zu überzeugen – die Konkurrenz ist schließlich zahlreich und kreativ, wenn es darum geht, Kunden anzulocken.
Typische Maßnahmen vor und während der Peak Season sind etwa:
- Große Rabatte
- Zeitlich begrenzte Angebote
- Verknappung unter Nutzung des FOMO-Effekts
Letzterer steht für Fear of missing out und beschreibt die Angst, etwas zu verpassen, wenn man nicht sofort handelt – im Falle eines Angebots also sofort zuschlägt, bevor das gewünschte Produkt wieder teurer oder nicht mehr verfügbar ist. Als Händler können Sie sich somit einen psychologischen Effekt zunutze machen, um Ihre Kunden von einem Kauf zu überzeugen. Versehen Sie ein Angebot mit dem Hinweis „Nur noch wenige Stück auf Lager“, entsteht bei potenziellen Kunden automatisch die Sorge, er oder sie könne etwas verpassen, wenn sie zu lange zögern. Allerdings sollten Sie solche Angaben stets wahrheitsgemäß tätigen und keine falsche Verknappung der eigenen Bestände angeben, da Sie sonst wegen Irreführung der Verbraucher verklagt werden könnten.
Dass Rabatte immer ziehen, ist kein großes Geheimnis. Und selbst wenn viele Deals zur Hochsaison gar nicht unbedingt die besten sind (Which), reicht es für den Kunden oft aus, dass es überhaupt ein (vermeintliches) Sonderangebot gibt. Viele Händler erhöhen sogar vorher ihre Preise, um die Produkte dann beispielsweise zum Black Friday rabattieren zu können. Das ist nicht unbedingt die feine Art, aber im Grunde einfache Psychologie und ein valides Mittel im engen Konkurrenzkampf des Onlinehandels.
So planen Sie die Peak Season
Was sollten Sie als Onlinehändler beachten, um die Hochsaison bestmöglich für sich zu nutzen? Wir haben die besten Tipps für Sie zusammengestellt.
Technik & IT
Bereiten Sie Ihren Webshop auf mehr Traffic in der Peak Season vor – nicht, dass Ihre Website unter der erhöhten Last zusammenbricht und Ihre Produkte somit für interessierte Shopper nicht verfügbar sind.
Logistik
Sind Ihre Lieferanten zuverlässig und dazu in der Lage, alle Anfragen pünktlich zu bedienen? Ist Ihr Lager für die Hochsaison ausgelegt? Benötigen Sie unter Umständen alternative Zulieferer? Falls Sie diese Fragen alle positiv beantworten können, sind Sie in den Vorbereitungen auf die Hochsaison einen guten Schritt vorangekommen. Falls nicht, müssen Sie unter Umständen noch einmal nachbessern. Denken Sie unter anderem darüber nach, Expressversand anzubieten.
Deals & Rabatte
Spezielle Bundles für Halloween oder Weihnachten, Geschenkideen für Unentschlossene oder Rabatte auf Waren, die nicht so gut laufen: Mit etwas Geschick und Kreativität verbinden Sie die Schnäppchenlust der Verbraucher mit dem Ausverkauf von Ladenhütern oder saisonaler Ware.
Kundenservice vorbereiten
Richten Sie sich auf einen Anstieg der Kundenanfragen an Ihren Support bzw. Service ein und denken Sie über einen Ausbau Ihrer personellen Ressourcen nach. Darüber hinaus können Sie Ihren Kundenservice mit Chatbots, FAQs oder einem ausführlichen Hilfe-Bereich ebenfalls entlasten.
Übrigens: Was Sie alles tun können, um die Interaktion mit Ihren Kunden zu optimieren, erfahren Sie in unserem Asendia Insights Blogbeitrag So verbessern Sie den Kundenservice im E-Commerce.
Marketing
Kündigen Sie geplante Rabattaktionen frühzeitig an, etwa per SMS und E-Mail. So nehmen Sie Bestandskunden mit auf die Reise durch die Peak Season. Bespielen Sie außerdem Ihre Social-Media-Kanäle, um weitere potenzielle Kunden von Ihrer Marke und Ihren Produkten zu überzeugen. Posten Sie beispielsweise in der Adventszeit besinnlichen Content in den sozialen Netzwerken oder auf Ihrer Homepage.
Beginnen Sie mit Ihrer E-Mail- oder SMS-Kampagne etwa eine Woche vor dem Start des Sales, um zunächst die geplanten Aktionen anzukündigen. Anschließend sollten Sie etwa 24 Stunden vorher erneut auf das anstehende Event hinweisen. In jedem Fall sollten Sie zeitnah über den Start der Aktion informieren und die entsprechende Landingpage Ihres Onlineshops verlinken. Schließlich können Sie das baldige Ende des Sales ankündigen, um Ihre Kunden ein letztes Mal zum Kauf zu bewegen.
Sonstiges
Gutscheine zählen in vielen Ländern zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken. In Deutschland planten 2022 knapp 44 % der Befragten, Gutscheine oder Geld zu verschenken. In der Schweiz lagen die geplanten durchschnittlichen Ausgaben für Gutscheine bzw. Geldgeschenke im selben Jahr bei 62 Schweizer Franken. Sie sollten also auf jeden Fall Gutscheine im Portfolio haben, um Ihren Kunden eine flexible Geschenkidee anbieten zu können. Denken Sie außerdem daran, dass ein PDF zum Selbstausdrucken für Kurzentschlossene womöglich die bessere Alternative ist als der Postversand. Ein weihnachtliches Design sollte ebenfalls nicht fehlen.
Ein Countdown in Ihrem Webshop, der Aktionen ankündigt oder deren baldiges Ende verkündet, kann ebenfalls dabei helfen, unentschlossene Kunden zu überzeugen und sie zum Kauf zu bewegen.
Ebenfalls eine gute Idee: Bewerben Sie Ihre Produkte auf Seiten, die Geschenktipps geben. Hier stecken oft Influencer dahinter, die Deals mit Unternehmen eingehen und deren Produkte dann in Form von Blogs oder ähnlichem bewerben.
Wie kann Asendia Sie in der Hochsaison unterstützen?
Asendia ist Ihr Experte für internationale E-Commerce- und Versandlösungen in über 200 Destinationen rund um den Globus. Dank unserer weltweiten Vernetzungen und vielen lokalen Partnerschaften können wir Ihnen und Ihren Kunden maßgeschneiderte Logistiklösungen anbieten. Darüber hinaus hilft Asendia seinen Kunden mit smarter Technologie und agiler Logistikkompetenz in allen Bereichen des E-Commerce.
Wir unterstützen Sie mit unserem Know-how gerne dabei, die Hochsaison zu meistern und Ihren Kunden überall auf der Welt ein perfektes Versanderlebnis zu bieten – kontaktieren Sie unsere Experten für eine umfassende Beratung!