Weihnachten 2022: Trends

01 Dezember, 2022
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Die weltweiten Gesamteinnahmen durch Onlineshopping in der Festsaison 2022 werden von Adobe Resource Center aktuell auf 209,7 Mrd. US$ geschätzt. Welche Trends sind im Weihnachtsgeschäft 2022 zu beobachten?

 

Nebeneinander von Onlineshopping und Einkäufen vor Ort

Seit dem E-Commerce-Boom im Zuge der Corona-Pandemie erfreuen sich Onlinekäufe großer Beliebtheit. Mit dem Ende der Lockdowns und der Lockerung einschränkender Maßnahmen gewinnt 2022 jedoch das Nebeneinander von Onlineshopping und Einkäufen im stationären Einzelhandel zunehmend an Bedeutung. Viele Unternehmen verfolgen daher eine Omnichannel-Strategie und führen zusätzlich zum Ladengeschäft einen Onlineshop. Oft wird eine Auswahl an Lieferoptionen angebotenen, inklusive der Möglichkeit zur Abholung vor Ort.

Bei einer Umfrage Anfang Dezember des letzten Jahres gaben etwa 60 % der europäischen Verbraucher an, Weihnachtsgeschenke unter anderem online gekauft zu haben. Davon tätigte etwas mehr als die Hälfte ausschließlich Onlinekäufe, während der Rest sowohl online als auch offline Produkte erwarb. Auch 2022 scheinen Konsumenten den Kauf von Weihnachtsgeschenken online gegenüber dem Besuch im Laden zu präferieren. So bevorzugen es etwa 57 % der Konsumenten in den USA, ihre Weihnachtsgeschenke online zu erwerben.

 

Mobiles Einkaufen ist beliebter denn je

Shopping per Smartphone ist beliebter denn je. Besonders gegen Ende des Jahres, wenn sich Konsumenten im Weihnachtsstress befinden und kurzfristig die letzten Geschenke besorgen möchten, werden Einkäufe vermehrt mobil getätigt. Immer mehr Onlinehändler stellen daher eine mobile Webversion ihres Onlineshops oder eine App für ihre Kunden bereit. So ist auch unterwegs für ein unkompliziertes und angenehmes Kauferlebnis gesorgt.

Durch das Angebot mobiler Apps und die Einrichtung von Kundenkontos kann der Bestellprozess vereinfacht werden. Viele Onlinehändler arbeiten zudem mit Versandbenachrichtigungen per SMS und bieten die Möglichkeit, Sendungen übers Mobiltelefon zu verfolgen.

Eines Reports von Adobe Analytics zufolge wurden 2021 knapp 50 % der Umsätze im E-Commerce in Großbritannien durch mobile Käufe erzielt. In Frankreich waren es 41 %. Dennoch ergab eine Befragung der Konsumenten in EU-Ländern sowie Großbritannien im August 2022, dass das Einkaufen im markeneigenen Onlineshop noch immer gegenüber mobilen Käufen, In-App-Käufen und Onlinemarktplätzen bevorzugt wird.

 

Frühere Rabattaktionen und höhere Preisnachlässe

Die steigende Inflationsrate hat in den letzten Monaten zu großer Besorgnis um die sinkende Kaufkraft der Konsumenten und damit verbundene Umsatzeinbrüche im E-Commerce-Geschäft der Festsaison geführt. Im August 2022 zeigte beispielsweise eine globale Umfrage, dass knapp ein Drittel der Konsumenten aufgrund der Inflation Bedenken hatte, was den Kauf von Weihnachtsgeschenken betrifft. Außerdem bestand allgemeine Unsicherheit über die aktuelle wirtschaftliche Lage und die Finanzierbarkeit von Waren.

Dem versuchen Onlinehändler entgegenzuwirken, indem sie in diesem Jahr besonders hohe Preisnachlässe auf Computer (32 %), Elektronik (27 %) und Spielwaren (22 %) gewähren. Darüber hinaus finden in diesem Jahr vermehrt Presales und verlängerte Rabattaktionen statt, die dazu führen, dass die Konsumenten früher mit dem Geschenkekauf beginnen. Amazon begann beispielsweise schon im Oktober mit einem Black Friday Presale, den viele Kunden nutzten, um bereits Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Immer beliebter bei den Konsumenten wird in dieser wirtschaftlich unsicheren Zeit auch die „Buy now, pay later“-Option.

 

Der Wunsch nach Nachhaltigkeit wächst

Ein weiterer Trend in diesem Jahr, der sich auch durch die Festsaison zieht, ist der zunehmende Wunsch der Konsumenten nach Nachhaltigkeit. Dies zeigt sich in der Weihnachtszeit zum Beispiel an der Beliebtheit von nachhaltigen Geschenkverpackungen und Dekoration. Aber auch ein klimafreundlicher Versand liegt den Kunden am Herzen.

In Reaktion auf die Bedürfnisse ihrer Kunden suchen immer mehr Firmen nach Lösungen, um ihre CO2-Bilanz zu senken. Dazu zählt der Ausgleich von Emissionen durch die Förderung von Umweltprojekten, aber auch die Umstellung von Papier zu digitalen Alternativen für die interne Kommunikation. In der Verpackungsindustrie entwickeln sich ebenfalls neue Lösungen, um Müll zu reduzieren und Verpackungsmaterial wiederverwerten zu können.

 

Visuelle Vermarktung gewinnt an Bedeutung

Im herkömmlichen Ladengeschäft kann ein Produkt von allen Seiten betrachtet, angefasst und gegebenenfalls anprobiert werden. Um diesen fehlenden Aspekt beim Onlineshopping auszugleichen, werden vermehrt visuelle Inhalte zur Vermarktung von Produkten eingesetzt – besonders in der Festsaison. Dadurch, dass sich der Kunde ein genaueres Bild von den Produkten machen kann, werden auch Retouren vermieden, was wiederum der Umwelt zugutekommt.

Im Jahr 2022 reicht es längst nicht mehr, lediglich ein Produktfoto auf der Webseite des Onlineshops bereitzustellen. Stattdessen wird zum Beispiel eine 360-Grad-Darstellung der Produkte geboten. Darüber hinaus gewinnt Augmented Reality Shopping zunehmend an Popularität, indem es den Onlinekunden die Möglichkeit bietet, Produkte virtuell zu testen oder anzuprobieren.

Im Marketing sind in diesem Jahr Videoinhalte besonders beliebt. So werden beispielsweise Unboxing-Videos, Produktvorstellungen oder -tests im Videoformat für Plattformen wie YouTube, Instagram und TikTok produziert. Hier wird auch mit Influencern aus den sozialen Medien zusammengearbeitet, um eine größere Zielgruppe zu erreichen. Eine Umfrage von Wordstream zeigt: 68 % der Käufer nutzen YouTube, um eine Kaufentscheidung zu treffen.

Außerdem entwickelte es sich im Laufe der letzten Jahre zum Trend, Marketing über mehrere Kanäle gleichzeitig zu betreiben. Zunehmend kommen Social Media Ads zum Einsatz, es entstehen Kooperationen mit Influencern und die Verkaufskanäle von Facebook, Instagram und Co bieten den Nutzern die Möglichkeit, direkt über die Plattform einzukaufen.

 

Kundenbewertungen haben starken Einfluss auf die Kaufentscheidung

Ein weiterer Trend 2022 ist die zunehmende Relevanz von Kundenbewertungen für die Kaufentscheidung. Trustpilot zufolge beziehen 90 % der Konsumenten Rezensionen in ihre Kaufentscheidung mit ein. Sie vertrauen dabei vor allem auf die Erfahrung anderer Kunden mit dem Produkt, um einen realistischen Eindruck von der Qualität und der Nutzung im Alltag zu gewinnen.

Als Onlinehändler sollten Sie daher für einen einfachen Zugang zu Kundenrezensionen sorgen. Bieten Sie zudem mehrere Optionen, eine Bewertung dazulassen, beispielsweise in Form einer 1-bis-5-Sterne-Bewertung und eines Kommentars.

Sorgen Sie für Transparenz, indem Sie keine Rezensionen filtern oder manipulieren. Auf diese Weise können Sie das Vertrauen Ihrer Kunden gewinnen und die Kundenbeziehung stärken. Dazu gehört ebenfalls, zeitnah auf Kundenrezensionen zu reagieren, indem Sie bei negativer Rückmeldung Ihre Hilfe anbieten und sich für positive Rezensionen bedanken.

 

Personalisierung und Sicherheit im Netz

Personalisierte Produkte, Angebote, Werbung und Ansprache – Personalisierung ist aus dem E-Commerce-Geschäft 2022 nicht mehr wegzudenken. Im Onlinehandel werden, ebenso wie in den sozialen Medien, Algorithmen verwendet, um den Nutzern personalisierte Inhalte anzuzeigen. Darüber hinaus werden Kunden in Werbemails, Newslettern oder SMS persönlich angesprochen. Eine beliebte Funktion beim Onlineshopping, beispielsweise in der Kosmetikbranche, ist auch die Beantwortung eines kleinen Quiz, um eine individuell angepasste Auswahl an Produkten zusammengestellt zu bekommen.

Demgegenüber steht das Bedürfnis der Kunden nach Online-Sicherheit. In den letzten Jahren entwickeln Nutzer vermehrt Angst vor Cyberangriffen, da diese durch die rasche Digitalisierung im Zuge der Corona-Pandemie stark zugenommen haben. Es gilt daher, durch den Aufbau des eigenen Onlineshops, Transparenz und eine offene Kommunikation Vertrauen zu schaffen. Empfehlenswert ist es, sich ein SSL-Zertifikat für die Webseite zu besorgen, diese vertrauenswürdig zu gestalten sowie starke Passwörter zu verwenden und diese auch bei der Erstellung von Kundenkontos vorauszusetzen.

 

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