Die hohe Kaufkraft der japanischen Bevölkerung und eine ausgezeichnete logistische Infrastruktur machen Japan zu einem interessanten Markt für den internationalen E-Commerce. Doch wie können Sie die nationalen Feiertage in Japan nutzen, um Ihr Onlinegeschäft im ostasiatischen Raum auszubauen?
Nach Angaben von ecommerceDB ist Japan der drittgrößte und einer der am schnellsten wachsenden E-Commerce-Märkte der Welt. Für das Jahr 2023 werden Umsätze in Höhe von 180,7 Millionen US-Dollar erwartet. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate des japanischen E-Commerce-Marktes von 2023 bis 2027 soll 10,3 % betragen.
Japan zeichnet sich durch eine hohe Internetdurchdringung sowie eine sehr fortschrittliche logistische Infrastruktur aus, die dem Onlinehandel eine schnelle und einfache Lieferung der Ware ermöglicht. Zudem ist die japanische Bevölkerung größtenteils in den Städten angesiedelt und verfügt über eine hohe Kaufkraft. Für den E-Commerce stellt die Inselnation daher einen besonders attraktiven Zielmarkt dar.
Um Ihre Umsätze im Onlinehandel zu erhöhen und die japanischen Kunden zielgruppengerecht ansprechen zu können, sollten Sie auf verschiedene Marketingstrategien zurückgreifen. Eine dieser Strategien ist es, besondere Kampagnen zu Festlichkeiten und Feiertagen umzusetzen, um Ihre Kunden genau dann von Ihrem Angebot zu überzeugen, wenn diese besonders konsumfreudig und spendabel sind. Der ostasiatische Inselstaat hat viele einzigartige Festtage und damit verbundene Online Shopping Events zu bieten.
In diesem Asendia Insights Blogbeitrag stellen wir Ihnen diese japanischen Feiertage vor und zeigen auf, welche Besonderheiten und Chancen sich daraus für Ihr E-Commerce-Geschäft ergeben.
Frühlingsanfang
Anfang April startet in Japan das neue (Schul-)Jahr. Der Beginn des Frühlings mit dem Erblühen der berühmten Kirschblütenbäume symbolisiert einen Neuanfang. Ende März steigt daher die Nachfrage nach Geschenkartikeln, die zum Schulabschluss oder Arbeitsplatzwechsel verschenkt werden. Für den Schulanfang und anderweitige Einführungsfeiern wird zudem bis Anfang April vermehrt nach formeller und festlicher Kleidung gesucht.
Der Frühlingsanfang wird in Japan auch häufig für den Umzug in eine neue Wohnung oder Stadt genutzt. Daher sind Möbel und Einrichtungsgegenstände zu dieser Zeit sehr gefragt.
Goldene Woche
Die Goldene Woche ist die längste Festzeit des Jahres in Japan. Sie findet von 29. April bis 05. Mai statt. Die Goldene Woche verbindet vier nationale Feiertage miteinander: den Shōwa Tag zu Ehren des Kaisers und der japanischen Kultur (29. April), den Tag der Verfassung (03. Mai), den Tag des Grüns zur Wertschätzung von Natur und Umwelt (04. Mai) und den Tag der Kinder (05. Mai), auch Knabenfest genannt, an dem Eltern für die Gesundheit und den Erfolg ihrer Söhne beten.
Die Goldene Woche ermöglicht vielen Japanern ein paar Tage Auszeit, um das Frühlingswetter zu genießen und zu reisen. Kein Wunder also, dass insbesondere die Reise- und Tourismusbranche in dieser Zeit boomt. Am Tag der Kinder ist zudem der Verzehr von Süßwaren, wie den japanischen Mochi-Reiskuchen, sehr beliebt, weshalb sich hier für Süßwaren-Händler die Möglichkeit bietet, besondere Aktionen zu veranstalten.
Ochugen und Oseibo
Dem Schenken wird in Japan ein hoher Wert beigemessen, da das Mitbringen eines Geschenks bei Zusammenkünften als Geste der Dankbarkeit, der Wertschätzung und des Respekts verstanden wird. Manieren und Respekt sind ein wichtiger Bestandteil der japanischen Kultur. Die Tradition des Schenkens gehört zur kulturellen Identität und wird nicht nur zu besonderen Anlässen praktiziert, sondern auch im Alltag, zum Beispiel bei Verabredungen mit Bekannten.
Ochugen bezeichnet eine japanische Geschenketradition im Sommer, die zwischen dem 01. und 15. Juli gefeiert wird. Zu diesem Anlass beschenken die Japaner alle Menschen, die ihnen nahestehen. Dazu gehören neben Freunden und Familie auch Arbeitskollegen, Kunden und Vorgesetzte.
Bei Oseibo handelt es sich um eine ähnliche Tradition, bei der Verwandte, Bekannte und Geschäftskunden im Dezember beschenkt werden. Die Japaner bedanken sich damit zum Jahresende für die Freundlichkeit, die ihnen im Laufe des Jahres entgegengebracht wurde.
Neben der erhöhten Nachfrage nach Geschenkartikeln steigt im Juli und Dezember auch die Kaufkraft der Japaner. Grund dafür ist die Sommer- und Winterprämie, die traditionell fast jedem Arbeitnehmer in Japan ausgezahlt wird. Die Japaner nutzen die Prämien vor allem dafür, sich Luxusgüter, Freizeitaktivitäten oder Reisen zu finanzieren.
Aufgrund der Geschenketraditionen Ochugen und Oseibo sowie der zusätzlichen monetären Mittel, die den japanischen Konsumenten durch die Sommer- und Winterprämien zur Verfügung stehen, eignen sich die Monate Juli und Dezember ganz besonders für Verkaufskampagnen.
Obon
Obon, auch Fest der Seelen genannt, wird in den meisten Teilen Japans von 13. bis 15. August zelebriert. Es handelt sich um einen traditionellen buddhistischen Feiertag zur Ehrung der Vorfahren. Die Feierlichkeiten werden in den verschiedenen Gebieten Japans unterschiedlich begangen. Laternen, Feuer und Feuerwerke sind jedoch in ganz Japan ein fester Bestandteil des Obon-Fests.
Das Fest der Seelen dient nicht nur dem Gedenken der Ahnen, sondern auch der Wertschätzung der gemeinsamen Zeit mit der Familie. Viele Japaner besuchen zu diesem Anlass ihre Heimat und feiern Obon mit ihren Liebsten. Reisen und Outdoor-Aktivitäten sind im August daher besonders gefragt.
Silberne Woche
Die Silberne Woche findet Mitte September statt und verbindet zwei japanische Feiertage miteinander: den Tag des Respekts vor dem Alter und die Herbst-Tagundnachtgleiche. Für den E-Commerce ist besonders der Tag des Respekts vor dem Alter interessant. Er dient der Würdigung älterer Mitbürger und wird jährlich am dritten Montag des Septembers gefeiert. Am Tag des Respekts vor dem Alter ist es üblich, seine älteren Verwandten zu beschenken und ihnen im Rahmen einer Feier für ihren Beitrag und ihr langes Leben zu danken. Daher werden zu dieser Zeit vermehrt Partyartikel und Produkte für Senioren nachgefragt.
Weihnachten
An Weihnachten erhalten in Japan nicht nur die Kinder Geschenke; das Fest der Liebe ist hier auch eine besondere Festlichkeit für Paare. So boomen im Dezember neben dem Onlinehandel für Spielwaren auch das Bekleidungsgeschäft sowie das Geschäft für Accessoires und Lederwaren.
Da romantische Ausflüge und Reisen zur Weihnachtszeit sehr beliebt sind, ist das Jahresende zudem eine Hochsaison für die Reise- und Tourismusbranche. In Japan steigen Ende des Jahres die Onlinesuchanfragen für Reiseartikel und -kleidung.
Neujahrsverkauf
In der ostasiatischen Inselnation startet der Winterschlussverkauf traditionell am Neujahrstag. Sehr beliebt in Japan ist der Verkauf so genannter Fukubukuro, was übersetzt „Glückstüte“ bedeutet. Hierbei handelt es sich um eine Art Wundertüte, die von Geschäften mit einer Reihe an Überraschungsartikeln gefüllt und zu reduziertem Preis angeboten wird. Der Rabatt auf die Produktzusammenstellung beträgt häufig zwischen 70 und 80 %.
Der japanische Neujahrsbrauch eignet sich perfekt, um Kunden aus Japan zu Beginn des Jahres in Ihren Onlineshop zu locken. Egal, um welche Produkte es sich handelt – stellen Sie eine Auswahl Ihres Sortiments in Form einer Fukubukuro zusammen und bieten Sie diese vergünstigt in Ihrem Webshop an. Sie können die Gelegenheit nicht nur zur Gewinnung neuer japanischer Kunden nutzen, sondern auch zur Einsparung von Lagerkapazitäten, indem Sie Produkte aus dem vergangenen Jahr in großer Stückzahl absetzen.
Valentinstag und White Day
Während es in der westlichen Kultur üblich ist, dass sich Verliebte am Valentinstag gegenseitig beschenken, gibt es in Japan am 14. Februar lediglich Geschenke für die Männer. Die Frauen erhalten erst einen Monat später, am White Day, Geschenke von ihren Geliebten. Zu beiden Anlässen werden sowohl Süßigkeiten als auch Schmuck oder Accessoires verschenkt.
Wenn Sie noch mehr über den White Day und Strategien zur Vermarktung rund um den japanischen Feiertag erfahren wollen, lesen Sie gern auch unseren Blogbeitrag Wie Sie den White Day für sich nutzen können.